Der App Store ermöglichte im vergangenen Jahr Transaktionen im Wert von 1,3 Billionen US-Dollar
Am 5. Juni zitierte Apple einen aktuellen Forschungsbericht, dem zufolge der App Store im Jahr 2024 einen Entwicklerumsatz von 1,3 Billionen US-Dollar erzielen wird.
Dieser Bericht stammt von Andrey Fradkin, Wirtschaftswissenschaftler an der Questrom School of Business der Boston University, und Jessica Burley, Wirtschaftswissenschaftlerin bei Analysis Consulting International. Er behandelt hauptsächlich drei Themen: Neben der Gesamtumsatzentwicklung des App Store im Jahr 2024 werden auch die Wachstumsveränderungen des Ökosystems in den letzten fünf Jahren sowie die Entwicklung verschiedener Regionen in diesem Zeitraum untersucht.
Der Bericht präsentiert die wichtigsten Daten zum App Store: Mehr als 90 % der oben genannten 1,3 Billionen US-Dollar Umsatz sind provisionsfrei für Apple und gehören ausschließlich den Entwicklern.
Es sei darauf hingewiesen, dass alle oben genannten Umsätze und Verkäufe drei Hauptsektoren umfassen: digitale Güter und Dienstleistungen, physische Güter und Dienstleistungen sowie In-App-Werbung. Die entsprechenden Einnahmen der drei Kategorien belaufen sich auf 131 Milliarden US-Dollar, 1,01 Billionen US-Dollar und 150 Milliarden US-Dollar, was 10,11 %, 78,3 % bzw. 11,58 % entspricht.
Gemäß Apples Provisionsregeln erhebt die Plattform in der Regel nur Provisionen für digitale Güter und Dienstleistungen, also etwa 10 %. Dazu gehören in der Regel virtuelle Gegenstände, die in Apps gekauft werden (wie Skins und Coins), Abonnementdienste (Musik, Video, Fitness) und der Verkauf digitaler Inhalte (wie Online-Kurse).
Apple hofft, damit den Beitrag des AppStores für Entwickler und sogar für die Weltwirtschaft zu verdeutlichen und so die immer wieder von außen geäußerten Vorwürfe und Bedenken hinsichtlich der „Apple-Steuer“ zu zerstreuen.
Die „Apple-Steuer“ bezeichnet eine Provision, die Apple aus den Einnahmen der Entwickler aus digitalen Gütern und Dienstleistungen in Apps erhebt. Die Provisionshöhe beträgt in der Regel 15–30 %, abhängig vom Jahreseinkommen des Entwicklers, der Art seiner Dienstleistungen, Kooperationsprojekten, der Abonnementdauer und weiteren Faktoren.
Seit dem Streit um Epic Games‘ „Fortnite“ haben die Auseinandersetzungen und Klagen gegen Apple im Zusammenhang mit der „Apple-Steuer“ in den letzten fünf Jahren nicht abgebrochen und sich zwischenzeitlich sogar noch verschärft.
Nicht nur große Entwickler wie Epic Games und Spotify, sondern auch Regierungen und Regulierungsbehörden in vielen Ländern und Regionen wie der Europäischen Union, den USA, Japan, Südkorea und den Niederlanden beteiligen sich nach und nach am Boykott der „Apple-Steuer“.
Der Boykott wird in der Regel mit „Antimonopol“ begründet. Die Kläger sind der Ansicht, Apple habe aufgrund seiner Monopolstellung die Zahlungsmethoden der Entwickler eingeschränkt und Provisionen erzwungen, was möglicherweise nicht dem freien Wettbewerb entspreche.
Apples Widerstand dagegen ist ebenfalls sehr hartnäckig. Das Unternehmen erklärte zuvor in einem Remote-Dialog mit Spotify, dass die vom AppStore geschaffenen Kanäle, die Umgebung und die Tools es Entwicklern erleichtern, Produkte zu veröffentlichen, Traffic zu generieren und Gewinne zu erzielen. Spotify profitiert von Apples Marktwachstum und der Monetarisierung seiner Produkte, möchte Apple jedoch keine Gebühren für andere Projekte zahlen.
Ein Entwickler von Bildverarbeitungssoftware erklärte gegenüber einem Reporter von Jiemian News, dass er als kleiner und mittlerer Entwickler die „Apple-Steuer“ nicht für unangemessen halte, da kleine und mittlere Entwickler von den Entwicklungstools, Überprüfungsprozessen, Zahlungsmöglichkeiten und dem Empfehlungsmechanismus des AppStores bei der Nutzergewinnung und den geschlossenen Geschäftsabläufen profitierten.
Der Grund für die unterschiedliche Mentalität zwischen kleinen und mittleren Entwicklern und großen Entwicklern könnte die große Kluft im gemeinsamen Nutzen sein. Dies ist eine langfristige Herausforderung, der sich Apple aus kommerzieller Sicht stellen muss. Aus rechtlicher Sicht hat Apple offensichtlich noch einen langen Weg vor sich, um sich gegenüber lokalen Regierungen und Institutionen zu beweisen.
Da Apple jedoch aufgrund regulatorischer Anforderungen gezielte Anpassungen der Provisionsregeln vornehmen kann, beispielsweise die Zulassung externer kostenpflichtiger Links in bestimmten Formen (z. B. Reader-Apps) oder die Senkung der maximalen Provisionsquote, könnte dies dazu führen, dass Länder und Regionen ohne Vorzugstarife an diesen Verhandlungen teilnehmen.
Der obige Bericht zeigt jedenfalls, dass der Apple AppStore als einer der größten Anbieter digitaler Transaktionen viele Möglichkeiten für wirtschaftliches Wachstum bietet und die Trendentwicklung verschiedener Teilbranchen im Verbraucherbereich darstellt.
Der Bericht zeigt, dass der Entwicklerumsatz und die Verkäufe des AppStores im Jahresverlauf von 514 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 auf 1,3 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 gestiegen sind.
Dazu gehörten ein Anstieg der Einnahmen aus digitalen Gütern und Dienstleistungen von 63 Milliarden US-Dollar auf 131 Milliarden US-Dollar, der Umsatz aus physischen Gütern und Dienstleistungen von 396 Milliarden US-Dollar auf 1,01 Billionen US-Dollar und der Umsatz aus In-App-Werbung von 65 Milliarden US-Dollar auf 150 Milliarden US-Dollar.
Der Bericht erwähnte, dass das Wachstum bei physischen Gütern und Dienstleistungen mit einem Plus von 2,6 am stärksten war. Dies sei hauptsächlich auf den deutlichen Anstieg bei Lebensmittellieferungen und Selbstabholungen sowie beim Konsum von Gütern des täglichen Bedarfs zurückzuführen.
Auch aus regionaler Sicht lassen die Daten Rückschlüsse zu. Von 2019 bis 2024 erzielten China, die USA und Europa ein 2,3-, 2,8- bzw. 2,9-faches Wachstum bei AppStore-Umsatz und -Verkäufen.
Den Daten zufolge erzielte China im Jahr 2024 jedoch mit 539 Milliarden US-Dollar immer noch den größten Umsatz, gefolgt von den USA und Europa mit 406 bzw. 148 Milliarden US-Dollar.
Quelle: iPhone 17