BIP-Wachstum in der GCC-Region wird sich bis 2025 fast verdoppeln

Oxford Economics geht davon aus, dass sich das BIP-Wachstum in der GCC-Region bis 2025 auf 3,6 Prozent fast verdoppeln wird, was höher ist als unsere globale Prognose von 2,8 Prozent.

Wir sind optimistisch für die Aussichten dieses Jahr, da wir mit einer schrittweisen Steigerung der Ölproduktion rechnen. Auch in den Nicht-Energiesektoren wird erwartet, dass sie ihren derzeitigen starken Wachstumstrend beibehalten.

Die kurzfristigen Aussichten werden wahrscheinlich weiterhin von ähnlichen Themen wie im letzten Jahr beeinflusst werden, nämlich den Entscheidungen der OPEC+, der Politik der Fed, dem lokalen Streben nach Diversifizierung und geopolitischen Spannungen.

Der Zeitpunkt der Erholung im Energiesektor wird entscheidend dafür sein, wie schnell und umfassend die wirtschaftliche Erholung im Golfkooperationsrat verläuft.

Wir gehen davon aus, dass die OPEC+ aufgrund der schwachen weltweiten Nachfrage die aktuellen Produktionskürzungen um ein Quartal verlängert. Die regionalen Produzenten werden ihre Ölproduktion voraussichtlich stabil halten, wir gehen jedoch davon aus, dass der Energiesektor nach zwei Jahren des Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte wieder wachsen wird.

Ein möglicher limitierender Faktor ist die starke Produktion in den Nicht-OPEC+-Ländern, insbesondere in den USA. Der designierte Präsident Donald Trump hat seine Unterstützung für die heimische Energieindustrie zum Ausdruck gebracht, was das Tempo der Desinvestitionen der OPEC+ verlangsamen könnte.

Mit Ausnahme des Ölsektors verzeichneten die Nicht-Energiesektoren der Region eine stabile Entwicklung. Die Expansionsrate liegt bei etwa 4 % und bleibt der Hauptwachstumsmotor im GCC-Raum.

Solide PMI-Daten, höhere Staatsausgaben, über der Inflationsrate liegende Löhne und eine Lockerung der Geldpolitik schufen günstige Bedingungen für die Nachfrage.

Da die Wechselkurse an den US-Dollar gekoppelt sind, werden die Zentralbanken der GCC-Länder dem Zinspfad der Fed folgen.

Wir sind davon überzeugt, dass der Tourismus, der bis 2024 am schnellsten wachsende Sektor in der Region, weiterhin ein Motor für Wachstum und Diversifizierungsbemühungen sein wird.

Im November kamen 15 Millionen Touristen nach Dubai, eine Steigerung von 9 % im Vergleich zum Vorjahr. Der internationale Flughafen Dubai verzeichnet Rekordpassagierzahlen. Reisen und Tourismus werden weiterhin eine wichtige Säule des Wirtschaftswachstums in den VAE bleiben.

Saudi-Arabien gehörte im vergangenen Jahr auch zu den Ländern, die eine Rekordzahl an internationalen Touristen empfingen.

Saudi-Arabien plant, in den nächsten zehn Jahren einen Investitionsplan im Wert von 800 Milliarden US-Dollar umzusetzen und gleichzeitig Großveranstaltungen wie den Asien-Pokal 2027, die Asiatischen Winterspiele 2029, die Weltausstellung 2030 und die Fußball-Weltmeisterschaft 2034 auszurichten.

Kurzfristig wird sich das kommende GCC-weite Visum positiv auf den Einreisetourismus auswirken, ebenso wie die Ausweitung des Visaangebots, einschließlich des Visums für „besuchende Investoren“.

Andere Branchen wie Finanzdienstleistungen, Immobilien und Fertigung treiben die Diversifizierung voran. Die starke Dynamik bei Börsengängen dürfte anhalten, da die Behörden eine Vertiefung der Kapitalmärkte anstreben.