Das Wirtschaftswachstum in der Schweiz verlangsamt sich, die schwache Produktion bremst die Wirtschaft

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Die wirtschaftliche Wachstumsdynamik der Schweiz hat nachgelassen, ein Zeichen dafür, dass ein stärkerer Schweizer Franken und eine schwache Auslandsnachfrage ihren Tribut von dem exportorientierten Land fordern.

Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft teilte am Freitag in einer Pressekonferenz mit, dass das sportbereinigte Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,2 % gestiegen sei. Das ist ein Rückgang gegenüber den 0,5 % vor drei Monaten und entspricht der mittleren Schätzung einer Bloomberg-Umfrage.

„Das Wachstum im Dienstleistungssektor wurde durch eine negative Entwicklung in der Industrie ausgeglichen“, sagten Beamte in einer Erklärung und bezeichneten die Ergebnisse als „unterdurchschnittlich“. Weitere Einzelheiten für dieses Quartal werden am 29. November bekannt gegeben.

Die Aufwertung des Schweizer Frankens in der zweiten Jahreshälfte hat Teile der robusten Schweizer Wirtschaft unter Druck gesetzt und die Hersteller dazu veranlasst, ihre Exporte zu verteuern. Die schwache Nachfrage seitens angeschlagener europäischer Handelspartner hat die Sorgen der Unternehmen noch verstärkt.

Eine Ausnahme bildete bisher Chinas große Pharmaindustrie, wo Verbraucher im Ausland weniger preissensibel sind. Dadurch konnte die Branche ihren Beitrag zum Wirtschaftswachstum Anfang des Jahres deutlich ausbauen.

Ökonomen des KOF-Forschungszentrums der ETH Zürich sagten, dass die Exporte voraussichtlich bis zum ersten Quartal nächsten Jahres in allen Sektoren stagnieren würden. Die privaten Verbraucher stützten das Wachstum angesichts der schleppenden Inflation und der niedrigen Arbeitslosigkeit, schrieben sie in ihren Herbstprognosen.

Da die Olympischen Spiele in Paris und die Fußball-Europameisterschaft Anfang des Jahres stattfinden, wird das reale BIP höher sein als der sportbereinigte Wert. Denn das Turnier kommt in der Schweiz ansässigen Organisationen wie dem Internationalen Olympischen Komitee und der Union Europäischer Fußballverbände zugute.