Iran und drei europäische Länder führten dreistündige Geheimgespräche
Der iranische Außenminister Araghchi traf am 20. in Genf (Schweiz) mit den Außenministern Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands sowie Vertretern der Europäischen Union zusammen. Europa forderte den Iran auf, die Verhandlungen mit den USA über die iranische Atomfrage wieder aufzunehmen. Der Iran bekräftigte, dass er nur dann eine diplomatische Lösung der iranischen Atomfrage wieder in Betracht ziehen werde, wenn Israel seine Aggression einstelle.
Die Gespräche dauerten etwa dreieinhalb Stunden. Es handelte sich um das erste persönliche Treffen zwischen westlichen Ländern und hochrangigen iranischen Politikern seit dem groß angelegten Luftangriff Israels auf den Iran am frühen Morgen des 13.
Araghchi erklärte nach den Gesprächen gegenüber Reportern, dass der Iran nur dann eine diplomatische Lösung der iranischen Atomfrage wieder in Betracht ziehen werde, wenn Israel seine Aggression gegen den Iran einstelle. Er betonte, dass das iranische Atomprogramm stets friedlicher Natur gewesen sei und unter der Aufsicht der Internationalen Atomenergie-Organisation stehe.
Araghchi äußerte sich besorgt darüber, dass Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die Europäische Union den israelischen Angriff auf den Iran nicht verurteilten. Er sagte zudem, der Iran unterstütze die fortgesetzten Konsultationen mit Großbritannien, Frankreich, Deutschland und der Europäischen Union und sei bereit, sich in naher Zukunft für den Frieden einzusetzen.
Nach den Gesprächen gaben der britische Außenminister Lamy, der französische Außenminister Barrow, der deutsche Außenminister Wadful und der Hohe Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Kallas kurze Erklärungen gegenüber Journalisten vor Ort ab.
Lamy sagte, Großbritannien hoffe auf kontinuierliche Gespräche und Verhandlungen mit dem Iran und forderte den Iran auf, den Dialog mit den Vereinigten Staaten fortzusetzen. Barrow sagte, Frankreich habe den iranischen Außenminister eingeladen, die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit allen Parteien, einschließlich der Vereinigten Staaten, zu erwägen, und zwar erst, wenn Israel seine Angriffe eingestellt hat. Wadful sagte, nach den Gesprächen seien alle Parteien grundsätzlich der Meinung gewesen, der Iran sei bereit, den Dialog über alle wichtigen Fragen fortzusetzen. Kallas sagte, alle Parteien seien sich einig, den Dialog offen zu halten, nicht nur um die iranische Atomfrage zu diskutieren, sondern auch um sich über umfassendere Fragen zu beraten.