Deutschland plant Unternehmenssteuererleichterungen zur Investitionsförderung

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil plant laut dpa eine Reihe von Steuererleichterungen für Unternehmen, um Investitionen anzukurbeln und die Wirtschaft aus einer langen Stagnation zu führen.

Die Maßnahmen sollen den Kauf von Elektroautos für Unternehmen attraktiver machen, da sie im Jahr des Kaufs 75 % der Fahrzeugkosten von der Steuer absetzen können, berichtete die dpa am späten Samstag unter Berufung auf einen Gesetzentwurf.

Der Gesetzentwurf, der bereits an andere Ministerien weitergeleitet wurde und der parlamentarischen Zustimmung bedarf, enthält laut der Nachrichtenagentur auch bereits angekündigte Pläne zur Förderung von Unternehmensinvestitionen durch großzügigere Abschreibungsmöglichkeiten. Nach Auslaufen der Maßnahme werde der Körperschaftsteuersatz von 15 % auf 10 % gesenkt, heißt es in dem Gesetzentwurf weiter.

Bundeskanzler Friedrich Merz, der seit weniger als einem Monat im Amt ist, hat versprochen, rasch zu handeln, um das Wachstum anzukurbeln. Die Wirtschaftsleistung ist in den letzten zwei Jahren zurückgegangen, und Ökonomen prognostizieren, dass Deutschland ein weiteres Jahr der Stagnation erleben wird, bevor die geplanten Infrastruktur- und Verteidigungsinvestitionen greifen und die Wirtschaftstätigkeit ab 2026 ankurbeln.

Klingebers Plan spiegelt die wachsende Erkenntnis wider, dass das schwache Wachstum teilweise auf langfristige Probleme zurückzuführen ist, die Deutschlands Attraktivität als Wirtschaftsstandort geschwächt haben. Deutschland ist aufgrund seiner starken Abhängigkeit von Industrieexporten zudem anfällig für den Handelskrieg von US-Präsident Donald Trump.

Merz reist diese Woche nach Washington, um Trump als Bundeskanzler erstmals persönlich zu treffen.