WTO: Globales Warenhandelsvolumen könnte 2025 um 1,5 % sinken
Die Welthandelsorganisation (WTO) veröffentlichte am 16. April eine Prognose, wonach das weltweite Warenhandelsvolumen im Jahr 2025 um 0,2 % niedriger ausfallen wird als im Jahr 2024. Grund dafür sei die harte Zollpolitik der Trump-Regierung in den USA. Die WTO geht davon aus, dass bei einer Eskalation der Handelskonflikte ein Rückgang des Warenhandelsvolumens um bis zu 1,5 Prozent zu befürchten ist.
Möglicherweise handelt es sich dabei um den stärksten Rückgang seit 2020, als die COVID-19-Pandemie zu einem Rückgang des Welthandels führte. Dies ist eine deutliche Abwärtskorrektur gegenüber der Prognose vom Oktober 2024 (3,0 % Wachstum).
Die Trump-Regierung erhebt einen Gegenzoll von 10 % auf alle importierten Waren aus der ganzen Welt. Obwohl zusätzliche Zölle auf Länder und Regionen, die auf gegenseitigen Zöllen basieren, für 90 Tage ausgesetzt wurden, bleiben die Aussichten für Verhandlungen mit verschiedenen Ländern unklar. Die WTO prognostiziert, dass das Handelsvolumen um etwa 0,6 Prozent sinken würde, wenn die zusätzlichen gegenseitigen Zölle eingeführt würden.
Regional betrachtet war Nordamerika, einschließlich der Vereinigten Staaten, am stärksten betroffen. Die WTO prognostiziert, dass aufgrund der Handelskonflikte mit China die Einfuhr elektronischer Produkte und anderer Güter zurückgehen wird und die Gesamtimporte um 9,6 Prozent niedriger ausfallen werden als im letzten Jahr. Auch die Exporte werden um 12,6 Prozent zurückgehen.
Die WTO erwartet, dass die Importe und Exporte Asiens um 1,6 Prozent wachsen und damit einen leichten Anstieg verzeichnen werden.
WTO-Generaldirektorin Okonjo-Iweala äußerte auf einer Pressekonferenz ihre Besorgnis über die wirtschaftliche Kluft zwischen China und den USA, die durch die verschärften Handelskonflikte entstanden sei. Darin hieß es: „Wenn die Weltwirtschaft in zwei isolierte Blöcke zerfällt, werden die Auswirkungen weitreichend sein.“ Außerdem wurde erwähnt, dass das globale BIP langfristig um 7 % sinken könnte.