Chinesische Elektroautohersteller, angeführt von BYD, zielen auf den südkoreanischen Markt
Chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen, allen voran BYD, verstärken ihre Bemühungen, bis 2025 in den südkoreanischen Markt einzusteigen, was Fragen zu ihren strategischen Motiven aufwirft.
Analysten sind der Ansicht, dass dieser Schritt darauf abzielt, Chinas inländisches Überkapazitätsproblem anzugehen und Südkorea zugleich als Testgelände für den Eintritt in entwickelte Märkte zu positionieren.
Branchenkenner spekulieren, dass China Südkorea während der bevorstehenden zweiten Amtszeit des ehemaligen Präsidenten Donald Trump auch als strategische Exportroute in Betracht ziehen könnte, um mögliche Handelsbarrieren der USA zu umgehen.
Der Hauptgrund, warum chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen ein Auge auf Südkorea geworfen haben, besteht darin, dass in China erhebliche Überkapazitäten bei der Produktion von Elektrofahrzeugen bestehen. Die Marktdurchdringung für NEVs im Inland in China steigt von 4,7 % im Jahr 2019 auf 31,6 % im Jahr 2023. Allerdings erfolgt der Kapazitätsausbau sogar noch schneller, sodass die Auslastung auf weniger als 50 % sinkt.
Bis Ende 2023 gab es in China 52 Elektrofahrzeugmarken und 187 Modelle, und der inländische Wettbewerb war äußerst hart. Im November 2024 sank der Durchschnittspreis für Elektrofahrzeuge in China um 9,6 % auf 225.000 Yuan (etwa 44,55 Millionen Won). Experten warnen davor, dass chinesische Autohersteller zur Reduzierung dieses Überangebots zunehmend auf aggressive Preis- und Volumenstrategien im Ausland zurückgreifen werden.
Da die Europäische Union die Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge auf 45,3 Prozent erhöht hat und die USA eine Erhöhung der Zölle von 25 auf 100 Prozent planen, ist Südkorea mit seiner relativ offenen Handelspolitik und exportorientierten Wirtschaft zu einem attraktiven Exportziel geworden.